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Visueller Wahlkampf

Montag, 6. März 2006

Der »Visuelle Wahlkampf« hat begonnen: Das Auge wählt mit

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Im Internet beginnt heute der »Visuelle Wahlkampf«, denn bereits in 25 Tagen werden in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen- Anhalt neue Landesparlamente gewählt. Die heiße Phase der Landtagswahlkämpfe hat begonnen – Wahlplakate sind dabei ein unverzichtbarer Bestandteil. Wie aber kommen sie bei den Bürgerinnen und Bürgern an?

Unter der Adresse wahlkampf.politik-visuell.de sind die Wahlkampfmotive aller im Bundestag vertretenen Parteien zu sehen. Jeder Internet-Nutzer kann diese ansehen, Inhalt, Motiv und Gestaltung mit Schulnoten bewerten und kommentieren. Automatisch werden daraus die »Top Ten« generiert.

Die Bilder können zudem als eCard verschickt werden und es besteht die Möglichkeit, selbst entworfene Motive oder Fotografien bisher nicht veröffentlichter Plakate anzubieten. Nach kurzer Prüfung werden diese dann in einer eigenen Kategorie zur Wahl gestellt.

Premiere feierte der »Visuelle Wahlkampf« bei der Bundestagswahl 2005 mit einem großen Erfolg: Damals wurden rund 25.000 Bewertungen und mehr als 500 Kommentare zu den Wahlkampfmotiven abgegeben. »Das Interesse an den Wahlkampfmotiven ist enorm«, so Initiator Christian Hochhuth. »Richtig spannend wird es aber erst durch die direkte Gegenüberstellung.«

Wissenschaftlich begleitet wird der »Visuelle Wahlkampf« durch die qualitative Online-Bildwirkungsanalyse des Image, Space and Interaction Center (ISIC) an der Hochschule Furtwangen.

Der Startschuss für den »Visuellen Wahlkampf« zu den Landtagswahlen am 26. März fiel am Donnerstag im Café »Wahlkreis« mitten im politischen Zentrums Berlins.

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Christian Hochhuth und Olaf Nitz von iDemokratie im Café »Wahlkreis«
Mittwoch, 7. September 2005

Die Linke.PDS führt im Visuellen Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005

Mit über 20.000 Bewertungen und mehr als 500 Kommentaren haben die Internetnutzer im Visuellen Wahlkampf von politik-visuell.de auf wahlkampf.politik-visuell.de die Wahlkampfmotive beurteilt.

Hier die aktuelle TOP10-Liste, angeführt von den Motiven von Die Linke.PDS und Plakaten von Klaus Staeck.

Visueller Wahlkampf - TOP10 - wahlkampf.politik-visuell.de

Sehr interessant ist auch das Urteil eines Experten: Designblogger Gerrit van Aaken hat die Wahlkampfmotive unter die Lupe genommen!
Sonntag, 4. September 2005

Visueller Wahlkampf: Urteil eines Designbloggers

20050903gerritvanaakenGerrit van Aaken ist seit Ende 2003 als prägnanter Designblogger bekannt. Seine Portraits freier Schriften sind sehr beliebt und werden nur von der fünfteiligen Essay-Trilogie "Typo im Web" getoppt. Van Aaken ist darüber hinaus Podcaster der ersten Stunde und wird ab Herbst eine wöchentliche Audioshow rund um Typografie produzieren.

Website: praegnanz.de






20050903plakatcdumerkelAufgabe: Ein Foto von Angela Merkel machen, auf dem sie sympathisch, kompetent und zuversichtlich aussieht. Unmöglich? Nicht für die Profis der CDU! Und weil das Bild so teuer und aufwändig war, ist der Rest auch nicht mehr so wichtig. Ein kurzer Griff in die Floskel-Kiste: „Deutschlands Chancen nutzen“ – Super, das hätte auch 1945, 1972, 1990 und 1998 gepasst. Ein Plakatmotiv, das nichts falsch machen will, aber gerade deswegen so unendlich beliebig ist, dass man es in der Straßenlandschaft locker übersieht. Handwerklich gut
gemacht, nach Corporate-Design-Richtlinien umgesetzt, aber ohne jegliche Form von Esprit. Eher ein prove of concept: Ja, selbst Frau Merkel kann unter Umständen fotogen sein.





20050903plakatcduarbeitsplaDie typografischen Plakate der CDU sind weichgespülte Neunziger-Jahre-Layouts, die wirklich keine Hingucker sind: Zu harmonisch, zu brav, zu oberflächlich „schön“. Der Text komplett auf Mittelachse gesetzt, ein dunkelroter Verlauf als Fonds (Sind wir hier im Theater?) und ein unglaublich pfiffiger Störer in der Kontrastfarbe Orange. Dumm nur, dass dieses Orange so fantastisch zum Dunkelrot passt, dass man überhaupt nicht mehr von einem Störer reden kann. Wenn man schon dringend eine Kampagne starten muss, die den politischen Gegner beschimpft, dann dürfen die Plakate nicht die Wirkung einer Beruhigungstablette haben.









20050903plakatcsufehler„Und dann haben wir noch eine ganz mutige Karte, die total reduziert ist und Schröder wortwörtlich an den Rand drängt“, so berichtet begeistert der Agenturchef den skeptischen CDU-Wahlstrategen. Skeptisch zurecht, denn trotz der kleinen Schrift und der sachlichen Aufmachung ist das eine plumpe Idee mit einem plumpen Spruch. Schon tausendfach gesehen. Ich weiß schon: Das finden die Stammtischler wahrscheinlich zum Brüllen komisch, weil sie stolz darauf sind, den Witz kapiert zu haben und sich intellektuell fühlen. Doch ist das der CDU nicht zu billig? Man hätte das Bild auch weglassen können und schreiben „Schröder ist doof“. Die jetzige Karte ist nur minimal intelligenter. Grafisch allerdings, wie schon angedeutet, sehr sauber und spannungsreich gemacht. Freiraum, Baby.




20050903plakatfdpgirlDie FDP traut sich wenigstens, offen mit Sex zu werben; Nun, das gut gelaunte Mädel vom People-Bilderstock kommt wahrscheinlich aus Barcelona und weiß einen Dreck über Guido Westerwelle. Aber man kann ja trotzdem mal einen Espresso in die Kamera halten sich von der Agentur betexten lassen. Dabei ist der Vergleich der FDP mit einem kleinen, starken Espresso sogar ziemlich treffend. Der dogmatische Einsatz von Blau und Gelb tut den FDPWerbemitteln
gut, wäre hier nicht dieser unsägliche „Zweitstimme“-Störer, der mit seiner plastischen Wirkung und der kursiven Schrift das ganze Konzept kaputt macht. Typisch: Kaum stellt die Designagentur ein paar klare und kompromisslose Regeln auf, schon werden sie von der Werbeagentur verwässert. Sollte es da eine Parallele zu den kompromisslosen politischen Forderungen der FPD geben?




20050903plakatfdp18Bewusstes Spiel mit dem Feuer, souveräne Selbstironie oder einfach nur Naivität? Die FDP wird auch im Jahre 2005 die große, dicke 18 nicht los. „Wenn wir schon keine 18 Prozent der Stimmen erreichen, dann soll der große Bruder CDU wenigstens auch keine 18 Prozent Mehrwertsteuer durchsetzen können. Die Kontrastwirkung ist dabei phänomenal, was natürlich bei Weiß auf Schwarz (=Union) kein Kunststück ist. Das typografische Konstrukt ist jedoch wohl durchdacht und auf maximale Kompaktheit getrimmt. Da hat ein geübtes Auge dran gesessen. Die Aussage ist klar und unmissverständlich. Ein gelungenes Motiv, wenn auch nicht brutal einfallsreich.




20050903plakatspdmerkelsteuerAuf vielen Plakaten verzichtet die SPD auf Fotos. Gut so, denn Eichel, Clement und Co. eignen sich zurzeit nicht gerade als Sympathieträger. Von daher Typostreifen auf Umbra. Die neue Fondsfarbe der SPD hat was von Altpapier oder Umzugskartons. Die Schrift wird durch die Streifen zu einer Beschriftung und alles soll ein wenig provisorisch wirken, schnell zusammengeklebt, schließlich muss man ja noch fleißig regieren. Die SPD kehrt sich vom Hochglanz ab, macht einen in Ärmelhochkrempeln und trägt damit dem noch nicht abgeschlossenen Reformprozess Rechnung. Solche Assoziationen funktionieren nicht auf den ersten Blick und sind vielleicht einen Hauch zu sophisticated für eine Volkspartei. Doch freche Sprüche gehen natürlich immer. Vor allem, wenn es um das populäre Merkel-Bashing geht.




20050903plakatspdkandidatEs gibt keine guten Wortspiele. Dieser Grundsatz wird von vielen Werbetextern glücklicherweise konsequent eingehalten. Die SPD sieht das anders. „Originell!“ und „Dufte!“, hat bestimmt auch Münte gesagt und seinen Segen gegeben. Doch wir wollen keine Wortspiele. Sie führen zu nichts. Der Art Direktor ahnt das schon, denn er meidet die SPDFarben. Und die URL am unteren Rand zeigt auf www.die-falsche-wahl.de. Das ist die verschärfte Form des Markel-Bashing: Anonymes Merkel-Bashing! Eine unfeine Art, zwar grafisch klar und schick umgesetzt, aber gleichzeitig plump und ein wenig dümmlich. Man kann es sich auch zu einfach machen!




20050903plakatlinkeklarDie Linkspartei überrascht mit den modernsten Plakaten aller Parteien. Frisch und bunt, deutliche Größenkontraste, angesagte Bildsprache: Die ehemalige SED gibt sich ein fettes Image als Partei der Jugend und des Aufbruchs. Eigentlich eine seltsame Taktik, denn man bedient sich einer stilisierten Konsumwelt-Ästhetik. Und ist Konsum nicht in einem Atemzug mit Kapitalismus zu nennen? Nun, offensichtlich versuchen die Linken massiv, ihr angestaubtes Sozialistenimage in das neue Jahrtausend zu katapultieren. Formal sehr gut
gemacht: Aktiv, spritzig und einfallsreich, dabei aber weder anbiedernd noch verschreckend. Grafisch der klare Sieger.





20050903plakatlafontaineDer seriöse Gegenpart zu den bunten Piktogramm-Plakaten. Lustigerweise fehlt hier die PDS im Logo. Dank Zweifarbdruck günstiger herzustellen. Aufgeräumt, klar und mit großen Worten eines kleinen Mannes. Das Zitat ist in der Corporate S gesetzt. Eine clevere Wahl, denn man sieht in den letzten Jahren so selten serifenbetonte Schriften in der Öffentlichkeit, dass hier eine ungewohnte Frische zu zu Tage tritt. Das ist alles nicht spektakulär, dennoch kann sich das Plakat wegen seiner Geradlinigkeit und seiner Frische durchsetzen. Das Schwarz-Weiß-Portrait tut sein übriges, um aufzufallen. Welcher Spitzenpolitiker würde es zulassen, sich ohne kuschelige Farben fotografieren zu lassen? Nur der Oskar und der Gregor!





20050903plakatgrueneBei den Grünen nimmt der Störer gleich ein ganzes Drittel der Fläche in Anspruch. Nun ja, Störer kann man den fetten Kasten fast nicht mehr nennen. Aber eins muss man sagen: Auffällig und laut sind die Plakate allemal. Die fettschwarz eingerahmte Groteske in Versalien macht unmissverständlich deutlich, dass hier angepackt wird und nicht rumgelabert. Klare Botschaften im Kastendesign, stets ausreichend grüne Farbflächen und ein, naja, ganz nettes Fotomotiv. Die Grünen erfinden das Rad keinesfalls neu. Subtile Elemente sucht man vergeblich und ein bestimmter grafischer Stil ist ebenfalls nicht zuzuordnen. Ein bisschen ratlos betrachtet man die Plakate, die einem keinen rechten Angreifpunkt bieten, aber auch nicht wirklich begeistern können. Da fehlt ein bisschen was Krasses. Die Grünen konnten das früher doch ganz gut!
Dienstag, 23. August 2005

politik-visuell.de startet „Visuellen Wahlkampf“ zur Bundestagswahl 2005

wahlkampf.politik-visuell.de

P r e s s e m i t t e i l u n g

politik-visuell.de startet „Visuellen Wahlkampf“ zur Bundestagswahl 2005

Berlin, 19.08.2005 – Heute eröffnet politik-visuell.de, ein Projekt der Initiative für interaktive Demokratie (iDemokratie.de), den „Visuellen Wahlkampf“. Unter der Internetadresse http://wahlkampf.politik-visuell.de werden aktuelle Wahlkampfmotive vorgestellt, die von den Internetnutzern nach Inhalt, Motiv und Gestaltung mit Schulnoten von 1 bis 6 bewertet, kommentiert und als e-Cards verschickt werden können. Für das Ranking wird eine Durchschnittsnote ermittelt. Das Ergebnis wird in einer Top10-Liste angezeigt.

Visueller Wahlkampf auf wahlkampf.politik-visuell.de Ein Projekt von iDemokratie.de
Aktueller Platz 1 im Visuellen Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005 von politik-visuell.de
Aktueller Platz 1 im Visuellen Wahlkampf von politik-visuell.de
„Mit dem ‚Visuellen Wahlkampf’ möchte politik-visuell.de die Aufmerksamkeit auf die visuelle Gestaltung der Wahlplakate lenken und die Wahlkampfmotive damit in einen neuen Kontext stellen“, erklärt Christian Hochhuth, Initiator von iDemokratie.de. Im heutigen Medienzeitalter spielt in der politischen Kommunikation die visuelle Gestaltung eine wichtige Rolle. Durch die Fülle an Informationen und die Reizüberflutung im Fernsehen, im Internet sowie an Plakatwänden und Litfaßsäulen liefern sich Marketingexperten und Designer einen Wettkampf im Streben nach Aufmerksamkeit. Mit plakativen Botschaften, knalligen Farben, witzigen Motiven bis hin zu textlichen und visuellen Provokationen wird versucht, aus der Masse an visuellen Reizen hervorzustechen.

In knapp vier Wochen findet die Bundestagswahl 2005 statt. Der Wahlkampf befindet sich in der heißen Schlussphase. Im Endspurt sind alle Parteien bemüht, die letzten Unentschlossenen für sich zu gewinnen. Es bleibt keine Zeit mehr für lange Reden und ausführliche Parteiprogramme. Jetzt können nur noch kurze und klare Botschaften überzeugen, zum Beispiel auf Wahlplakaten.

Die heute gestartete Version des „Visuellen Wahlkampfes“ soll in Zukunft bei allen Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll auf diese Weise ein Bildarchiv mit Wahlmotiven entstehen, das unabhängig von Wahlterminen und Wahlkampfperioden ein fester Bestandteil von politik-visuell.de sein wird.

Link zum „Visuellen Wahlkampf“ von politik-visuell.de: http://wahlkampf.politik-visuell.de

politik-visuell.de ist eine Plattform für Visuelle Politische Kommunikation. Ziel ist die Zusammenführung von Erfahrungen, Forschungsergebnissen, Informationen und Diskussionen auf dem Gebiet der Visuellen Politik. Es handelt sich dabei um ein Projekt der Initiative für interaktive Demokratie – iDemokratie.de

iDemokratie.de steht für „interaktive Demokratie“ und stellt eine Plattform für Projekte, Ideen, Kampagnen, Initiativen, Diskussionen und Informationen zur netzbasierten politischen Kommunikation bereit. Die Initiative für interaktive Demokratie testet neue Möglichkeiten der politischen Kommunikation und Partizipation durch die Nutzung des Internets. Mit wahlblog05.de wurde beispielsweise das erste Weblog zur Bundestagswahl 2005 am 22. Mai gestartet.

Ansprechpartner iDemokratie.de:

Britta Schemel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0 30 / 28 09 42 86
E-Mail: presse@iDemokratie.de

Christian Hochhuth
Projektleitung
Tel. 0 30 / 28 09 42 86
E-Mail: info@iDemokratie.de

iDemokratie.de
Initiative, Agentur, Netzwerk und Forum für interaktive Demokratie
Chausseestraße 8, 10115 Berlin
Tel. 0 30 / 28 09 42 86
Fax 0 30 / 28 09 42 89
www.iDemokratie.de

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Zuletzt aktualisiert: 15. Feb, 17:04